A cą del furn

oder ein Traum wurde wahr

 

Ja, es war ein Traum, damals in den späten 90er Jahren beginnend, ein eigenes Haus oder eine Wohnung im Piemont zu besitzen nach den vielen Wochen der Ferien dort. Eines Tages im Jahr 2012 öffnete sich eine Türe sehr weit und liess uns Pläne schmieden. Daraus wurde eine Abmachung, jede Ferienzeit in den kommenden zwei Jahren uns umzusehen, das Objekt sollte aber ohne Hilfe einer Bank finanzierbar sein, einen vertretbaren Aufwand für uns oder andere nur mitbringen, recht kurzfristig bezugsbereit sein und eines, dessen laufende Kosten nicht höher sind als unsere aktuellen Kosten für eine gemietete Ferienwohnung.

 
Da war dann im Juni 2013 eine erste Möglichkeit. Sehr schön gelegen, richtige Grösse aber viel zu aufwendig es bezugsbereit hinzukriegen. Auch ein zweites Objekt. Ein sehr schön renoviertes mittelalterliches Haus, aussen an der Mauer des Castello, eine ehemalige Bäckerei. Aber leider viel zu weit weg von einem lebenden Ort, das Dörfchen selbst am zerfallen und auch ein wichtiger Punkt, kaum Aussicht über die Hügel und Rebberge der Region.
 
Im Oktober 2013 dann sehr viel Glück. Wieder eine ehemalige Bäckerei, eine Schule und Gemeindehaus. Sehr aufwändig renoviert von 2008 bis Ende 2011, ausser dem untersten Stock mit Ofenraum, Treppe, Garage und Portico. Da waren zwar in der Vergangenheit Probleme mit dem falschen Verputzt auf den massiven alten Backsteinen, aber was wir sehen konnten, es war viel getan worden, die Mauern zu trocknen und sie trocken zu halten. Ein hübscher Platz mit schöner Aussicht über die Hügel, Weinberge und Wälder und wichtig, wenig zu tun wenn wir einmal länger nicht dort sein konnten.
 
Schritt für Schritt machten wir vorwärts bis zum Termin beim Notario und lernten dabei viel neues über Italien und seine Vorschriften oder Bräuche, soweit wir rückblickend sagen können immer früh genug.
 
Eines Tages nach der Unterschrift fragte uns der Imobilienhändler wie wir denn nun unser Haus nennen werden, da dies in Italien immer noch grosse Tradition sei, Villa O.... war sein Vorschlag. Niemals war unsere Antwort. Unsere erste Idee "Casa con forno", aber doch etwas zu gewöhnlich (aber nur für uns, wie wir später festgestellt haben). Zufällig stolperten wir im Internet über eine Website mit piemontesischen Wörtern, also zum Beispiel "furn" für Ofen. Etwas mehr Nachforschung brachte "cà" für Haus. Also in geschriebenem Piemontesisch "a cà del furn", umgangssprachlich "cà d'furn" (ja genauso sprechenen sind im ganzen Quartier des Dorfes rund um unser Haus!).
 
 
 
Und wir? Drei Mitfünziger SchweizerInnen, die "Slow Food" mögen (wie es neudeutsch heisst), also frische Pasta, weisse Trüffel, ein schönes Stück Fleisch vom Grill und immer das dazu passende Glas Wein. Mehr über uns, wenn wir uns einmal im "cà d'furn" treffen.